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Wiedervernässung von degenerierten Bruch- und Moorwäldern

Zustandsbeschreibung

Ein wesentlicher Gesichtspunkt bei der Ausweisung des FFH-Gebietes war unter anderem der hohe Anteil an Bruchwäldern. Diese befinden sich fast ausschließlich im engeren Umfeld des Bachlaufes. Überwiegen handelt es sich um reine Roterlen Bruchwälder auf Organischen Standorten. Es befinden sich jedoch auch Eschenbruchwälder die in verschiedenen Formen mit der Roterle der heimischen Traubenkirsche der Johannisbeere und anderen Typischen Pflanzen auftreten. Die Rotbuche kommt natürlicher Weise in solchen Bereichen mit hohen Grundwasserpegeln versehenen Gebieten nicht vor. Als krautige Vegetation sind zu entdecken Sumpfreitgras, Sumpffarn, Bingelkraut, an den Wassergräben Schwertlilie, Wasserdost, Blutweiderich, Kohlkratzdiestel, Rohrglanzgras etc. 

Die gravierenden Meliorationen haben hier zu einer deutlichen Verschlechterung des natürlichen Zustandes geführt [siehe Kapitel 1 u. 2]. So finden die notwendigen jährlichen Überflutungen dieser Bruchwälder in der Regel nicht mehr statt und wenn dann nur für die Dauer von wenigen Tagen. In den meisten Fällen hat die Mineralisierung der Organischen Standorte   bereits angefangen. Damit einher geht die Veränderung der Vegetation d. h. seltene Arten wie z. B. die Sumpfdotterblume sind verschwunden. Insbesondere die Arten die in der Liste der gefährdeten Pflanzenarten aufgeführten Arten wie z. B. sind hiervon betroffen. Auf der anderen Seite nehmen artenarme Brennesselfluren immer größeren Raum ein.

Planung/ Ziel

So soll es nach und nach an immer mehr Stellen im Spechtwald bald wieder aussehen...

Als Bestandteil des FFH-Gebietes „Ostvorpommersche Waldlandschaft mit Brebowbach“  ist es  das Erhaltungsziel naturnahe Waldbestände zu entwickeln. Das bedeutet unter anderem intakte Bruchwälder. Wichtigstes Ziel ist es deshalb, den Wasserstand dieser Gebiete wieder zu erhöhen. Nur durch diese Maßnahme lassen sich die negativen Entwicklungen nachhaltig verbessern. Insbesondere die neu angelegten tiefen Entwässerungsgräben am Rande des Waldes sind zu verschließen.

Damit stellen sich wieder typische Bruchwaldarten, wie Sumpfschwertlilie, Sumpfreitgras und Sumpfseggen ein. Für Amphibien (Teich- und Bergmolch, Laub- und Moorfrosch usw.) werden Laichgewässer entwickelt. Mit der Vernässung werden die Nahrungsgrundlage und der Lebensraum für die Vogelarten, wie Schwarzstorch, Schreiadler und Kranich verbessert. Das Ziel ist es, diese Vogelarten auch als Brutvogel wieder anzusiedeln.

Ökologische Störung/ geplante Maßnahmen

Da der kleine Scheidegraben und Teile des Brebowbaches nicht im Eigentum der Spechtwald GbR befindlich sind ist eine kurzfristige Umsetzung nicht möglich. Dennoch soll versucht werden in Zusammenarbeit mit dem Landesforstamt Jägerhof, die Zweckmäßigkeit geeigneter Maßnahmen erörtert werden. Hierzu zählt unter anderen das Einbringen von Totholzstrukturen in die Fließgewässer. In ersten Abstimmungsgesprächen mit dem Amtsleiter wurden im Einvernehmen Alternativen zur Anhebung des Wasserstandes besprochen. Hiermit soll vor allem auch die eigene Dynamik des Baches gefördert werden. Die Försterwiese wird zweimal jährlich gemäht. Ziel ist es, den Charakter einer feuchten Waldwiese wiederherzustellen. Kernpunkt ist die zweimalige Mahd bei Verwendung des Mähgutes. Als erster Erfolg der Maßnahme, wurde die erfolgreiche Brut 2005 durch ein Kranichpaar beobachtet.

Die Umgestaltung eines verrohrten Grabens an der östlichen Waldkante wird geplant. Dieses Graben- bzw. Entwässerungssystem wurde gegen Ende der 70 Jahre angelegt und entwässert die gesamten Acker und Wiesenbereiche zwischen Spechtwald und der Ortschaft Hohensee. Die vernetzten Drainagen sammeln in den unterschiedlichen Flächen die Oberflächenwasser und leiten dieses zum Hauptgraben welchen tlw. innerhalb des Waldes Abt. 2252 a1 dann als unterirdischer Kanal über eine Wiese hin zur Waldkante. Nach eingehender Untersuchung und Einsicht der Unterlagen in der Wasserbehörde wurde festgestellt, dass mit der Neuanlage des tiefen Grabens der Wald von diesem Oberflächen Wasser abgeschnitten wurde.